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Brecht und die Frauen Gefährtinnen, Geliebte, gute Geister

Autorin

Unda Hörner lebt und arbeitet als freie Autorin, Herausgeberin, Journalistin und Übersetzerin in Berlin. Sie studierte Germanistik und Romanistik in Berlin und Paris und promovierte 1993 über die Schriftstellerin Elsa Triolet. Im Jahr 2000 erschien ihr erster Roman „Unter Nachbarn“.

Im Jahr 2001 erhielt sie den Bettina-von-Arnim-Preis.

 

Inhalt 

Bertolt Brecht war ein bekannter deutscher Dramatiker, Poet und Regisseur des 20. Jahrhunderts. Er hatte viele kreative Partnerinnen und Geliebte, die ihm als "gute Geister" bei seiner Arbeit halfen und ihn inspirierten. Einige dieser Frauen, wie Marianne Zoff, Helene Weigel und Ruth Berlau, spielen auch eine wichtige Rolle in der Theatergruppe, die er gründete: das Berliner Ensemble. Brechts Beziehungen sind oft kompliziert und manchmal umstritten, aber es ist unbestritten, dass sie einen starken Einfluss auf seine Arbeit hatten und ohne sie nicht zum Erfolg geworden wären.

 

Sprache und Stil

Unda Hörner stellt in ihrem Roman „Brecht und die Frauen mit dem Untertitel: Gefährtinnen, Geliebte, gute Geister “ Frauen in Bertolt Brechts Leben vor, die wie in seinen Werken oft starke und unabhängige Frauenfiguren verkörpern und sich gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit auflehnen. 

Paula Banholzer ist seine Jugendliebe, die ihn ein Leben lang nicht loslässt. Mit Marianne Zoff ist er fünf Jahre verheiratet. Nach seiner Scheidung von ihr heiratet er Helene Weigel, mit der er bis an sein Lebensende verheiratet ist. Helene Weigel nimmt in der Riege seiner Frauen eine besondere Stellung ein. Sie ist geprägt von einer starken Persönlichkeit, die Toleranz für Brechts immer neue Frauenaffären aufbringt, ohne daran zu zerbrechen.

"Kleine Gestalt - große Kämpferin" beschreibt der Dramatiker Bertolt Brecht seine Ehefrau Helene Weigel. In „Dialog über Schauspielkunst“ (1929) trifft Brecht über ihren Charakter folgende Aussage: „Sie ist gutartig, schroff, mutig und zuverlässig.“ Mit ihrer Darstellung der Figur der Anna Vierling in dem Bühnenstück „Mutter Courage und ihre Kinder“ setzt sie sich ein Denkmal. 

1949 gründen Brecht und Weigel das Berliner Ensemble. Helene Weigel wird als Intendantin eingesetzt und kümmert und organisiert das Theater in allen Belangen. Nach Bertolt Brechts Tod im August 1956 führt Marianne Weigel das Theater seinem Vermächtnis gemäß nach seinen Wünschen weiter. 

 

„Viele Rollen hat sie gespielt, doch besonders als Mutter Courage mit ihren Karren ist die Weigel längst eine ikonische Figur.“ (S. 135)

 

Carola Neher ist eine Inspirationsfigur Bertolt Brechts. Er schätzt ihre Schauspielkunst. Für sie schreibt er Bühnenstücke nach Maß. Carola Nehers Verkörperung der Polly in der "Dreigroschenoper" wird zu einem der größten Theatererfolge der Weimarer Zeit. 

Carola Neher kam im Gulag um. Hier hätte ich mir mehr Informationen über die Muse Brechts gewünscht mit der Frage, warum Brecht nichts getan hat, um ihr zu helfen. Brecht wusste um ihr Schicksal, er widmete ihr 1937 eigens ein Gedicht.

 

Den großen Erfolg seiner „Die Dreigroschenoper“ hat er Elisabeth Hauptmann zu verdanken. Sie ist es, die das Original entdeckt und übersetzt. 

 

„Elisabeth Hauptmanns Vermächtnis ist die Übersetzung, die zum Erfolg der Dreigroschenoper geführt hat, die seit ihrer Premiere zum ikonischen Inventar der Epoche gehört, die als babylonisches Berlin der goldenen Zwanzigerjahre zum historischen Mythos geworden ist.“ (S. 51)

 

Margarete Steffins Tod wirft Brecht aus der Bahn. In Brechts Figur „Lai-Tu“ lebt sie weiter. 

 

Ruth Berlau ist eine dänisch-deutsche Schauspielerin und Regisseurin, die dem Berliner Ensemble eng verbunden ist. Sie ist eine begabte Schauspielerin und tritt in mehreren Stücken von Brecht auf, darunter "Die Dreigroschenoper" und „Mutter Courage und ihre Kinder“. 

Als eine enge Mitarbeiterin von Brecht arbeitet sie bei vielen Produktionen mit ihm zusammen und dient ihm als persönliche Assistentin. Sie ist die einzige Frau, die mit ihrem Schicksal hadert, Brecht mit vielen Frauen teilen zu müssen. 

 

Bei Brechts Beerdigung stehen viel Frauen an seinem Sarg, einige gehen seinen Weg weiter. Nach dem Tod Brechts verwaltet Helene Weigel sein künstlerisches Erbe.

 

 Fazit

„Brecht und die Frauen Gefährtinnen, Geliebte, gute Geister“ erzählt nichts Neues über Brecht. Die Autorin Unda Hörner fasst kompakt seine Beziehungen zu Frauen zusammen, die ihn mit seiner Arbeit untrennbar verbinden. 

Brecht spiegelt in seinen Werken oft starke und unabhängige Frauenfiguren, so wie er auch zu Lebzeiten mit ihnen umgeben war. Jede dieser Frauen ist es wert, eine Geschichte über sie zu schreiben. Insbesondere ist für mich Helene Weigel die Frau mit der größten Charakterstärke und Persönlichkeit, über die man mehr erfahren möchte. 

Leider ist der Roman mit 140 Seiten zu kurz, um historischen Hintergründen mehr Raum zu geben.

 

„»Brecht hat viele Frauen gehabt, geliebt aber hat er nur  die Bi«, so […] Helene Weigel […].

 (S. 138)

 

Anmerkung: Bi ist Brechts Abkürzung für: Paula Panholzer

 

Empfehlen kann ich als Ergänzung einen Film:

 

Abschied - Brechts letzter Sommer (Fernsehfilm, ARD 2000) 

 

Link: https://www.youtube.com/watch?v=xXvAYTBCI1g&t=2s 

 

 

 

Unda Hörner

 

Brecht und die Frauen

Gefährtinnen, Geliebte,

       gute Geister

  

ebersbach & Simon 

1. Edition (25. Januar 2023)

 

 

 

 

Arbeit zitieren

Autorin Petra Gleibs, Januar 2023, Buchvorstellung Unda Hörner, Brecht und die Frauen Gefährtinnen,Geliebte, gute Geister https://www.lesenueberall.com/brecht-und-die-frauen-gef%C3%A4hrtinnen-geliebte-gute-geister/ 

 

 

 

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