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Der Gin des Lebens

Autor

Carsten Sebastian Henn

 

Inhalt

Cathy Callaghan betreibt ein kleines Bed & Breakfast in Plymouth/Südwestengland. Eines Morgens entdeckt sie eine Leiche in ihrem Garten. Er ist ein stadtbekannter Obdachloser, den Cathy kennt.

Auch für Bene Lerchenfeld geht das Leben nicht im alten Trott weiter.

Endlich hat er sich aufgerafft, seiner Freundin Annika einen Heiratsantrag zu machen. Aber diese lehnt ihn ab. Bene ist am Tiefpunkt angelangt. Dann landet er auch noch mit seinem Oldtimer im Rhein. Dank Navi!

Um diese Schreckensszenarios zu verarbeiten, benötigt Bene erst mal was Hochprozentiges. 

Bene trinkt selbstgebrannten Gin seines bereits verstorbenen Vaters, der ihn vor Jahren hergestellt hat.

Schnell merkt er, dass der Gin weit mehr als Trost und Entspannung bietet. Er ist von der Mixtur seines Vaters völlig überrascht. So etwas Gutes hat er noch nie getrunken. Er begibt sich auf die Suche nach der Rezeptur, die ihn nach Plymouth führt.

Das ist der Ausgangspunkt, bei dem sich Cathy und Bene begegnen.

 

Sprache und Stil

Carsten Sebastian Henn gelingt geschickt wissenswerte Informationen zum Thema Gin in die Handlung einzustreuen. 

Zusätzlich erfahren die Leser*innen von den Protagonisten beim Rekonstruieren der Gin-Rezeptur einiges über die Familiengeschichte.

Dabei gerät der eigentliche Kriminalfall in den Hintergrund. Der Fall wird mehr oder weniger nebenbei aufgedeckt. Gleich zu Beginn im Prolog wird die Leiche gefunden und der Mord im Laufe des Geschehens ist zwar existent, aber stellt keinen sonderlichen präsenten Teil der Geschichte mehr dar.

 

Gin ist anders als alle anderen Getränke. Wein ist wie ein Heimatbuch, es erzählt von einem Ort und einem Jahr. Whiskey ist ein Historienroman, er beinhaltet viele Jahre und berichtet davon, wie sie ihn verändert haben. Gin dagegen ist Lyrik, wenige Worte, aber alle genau an der richtigen Stelle. (S. 39)

 

Henns Schreibweise besticht durch die lockere, humorvolle und sehr anschauliche Art. Die Handlungsorte werden regelrecht vor Augen geführt und man bekommt Lust, Plymouth zu besuchen. Die Charaktere überzeugen durch sympathische und skurrile Beschreibungen.

Jedes Kapitel hat ein vom Autor ausgewähltes Zitat verschiedener Menschen:

 

„Was ich in meinem Gesicht habe ist Charakter. Es hat mich eine Menge langer Nächte und Drinks gekostet, das hinzukriegen.“ (S.191)

– Humphrey Bogart

 

Ein Glossar und die wichtigsten Botanicals für einen Gin sowie obendrauf noch verschiedene Rezepte runden das Buch ab.

Das Cover ist hervorragend gewählt und absolut passend designed. 

 

Fazit

Gin ist anders als alle anderen Getränke. Wein ist wie ein Heimatbuch, es erzählt von einem Ort und einem Jahr. Whiskey ist ein Historienroman, er beinhaltet viele Jahre und berichtet davon, wie sie ihn verändert haben. Gin dagegen ist Lyrik, wenige Worte, aber alle genau an der richtigen Stelle. (S. 39)

 

Carsten Sebastian Henn ist mit „Der Gin des Lebens“ eine kurzweilige und gute Unterhaltung im Stil eines Krimis gelungen. Zwar steht die eigentliche Handlung nicht im Vordergrund, aber in der Verbindung Gin und Krimi, wer kann da widerstehen?

 

„Die Welt ist nie in Ordnung. Sie tut nur manchmal so, das hinterhältige Stück.“ (S. 185)

 

Trotz der wenigen Krimi-Elemente bleibt es genussvoller Zeitvertreib, gespickt mit Krimi, Gin, England und einen Spritzer Romantik.

 

 

Für Michi, den besten GIN Hersteller, den ich kenne.

 

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